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The Marquis of Huntly's Highland Fling                          

Aboyne Castle, ca. 1904

The Marquis of Huntley lautete lange Zeit der Titel für den Chief von Clan Gordon. Set dem frühen 15. Jahrhundert ist Aboyne Castle Stammsitz der Gordons. Das Schloss liegt strategisch perfekt positioniert an den wichtigen Zugängen zu den fruchtbaren Böden in Schottlands Nordosten. Das war wichtig, denn die Gordons sahen sich als erfolgreiche Grossgrundbesitzer und weniger als feudal geführter Stammesclan.

Die Melodie zu The Marquis of Huntley's Highland Fling basiert auf traditionellen Motiven und wurde um 1794 von George Jenkins (1760 - 1806) für die Fiedel erstmals notiert.  Jenkins arbeitete als Tanzmeister für schottischen Tanz in London. Jenkins war mit der Duchess of Gordon bekannt und organisierte für sie Tanzveranstaltungen in London. Auf einem solchen Ball sollen seine beiden Söhne, gekleidet in farbenfrohen Highland Gear, auf Verlangen der Duchess einen schottischen Tanz aufgeführt haben. Das Publikum war begeistert. Die Begeisterung erreichte auch das Königshaus, denn George Jenkins war bereits "Teacher of Dancing to  H.R.H. The Princess of Wales" (ihr Mann, der Prince of Wales, und spätere König Georg IV, war damals schon schottlandbegeistert und sollte eine wichtige Figur werden für die weltweite Faszination an schottischer Kultur oder alles, was man darunter versteht).

Die Gordons waren prominente Katholiken und erfolgreiche Pferdezüchter. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht regierten die Gordons im 17. Jahrhundert praktisch ihr eigenes Königreich in Aberdeenshire und Banffshire und der Clan Chief wurde ehrfurchtsvoll Cock of The North genannt, der Hahn des Nordens. Stolz und tapfer in Kämpfen auf Leben und Tod. Animo Non Astutia -  durch Mut und nicht durch Hintertriebenheit - so lautet das Clan-Motto.

Wem die Rangierung der schottischen Peers nicht so geläufug ist:

Der Marquis ist der zweithöchste Titel im schottischen Adel, er rangiert zwischen dem Earl und dem Duke. 1684 wurde George Gordon,4th Marquess of Huntly von König Charles II. zum 1st Duke of Gordon ernannt.

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George 5th Duke of Gordon, ca. 1820

Zwei Highland Dancers 1794 (2).jfif

Der Schwerttanz und der Highland Fling sind vermutlich die ältesten traditionellen Tänze Schottlands. Sie werden üblicherweise solo getanzt. Die Ursprünge sind nicht bekannt. Ob sich die Tänze aus Siegestänzen auf dem Schild des am tot Boden darniederliegenden Gegners entwickelten, wo der Tänzer auf engstem Raum die Füsse schwang, aufsprang und vorsichtige Ausfallschritte machte, um die bösen Geister zu vertreiben oder ob die Clan Chiefs den Highland-Tanz als probates Mittel zur Auswahl ihrer Kämpfer nutzen, um deren Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Präzision auf die Probe zu stellen - wir wissen es nicht. Tatsache ist, dass die Highland Regimenter im 18. und 19. Jahrhundert Highland Dancing als Übung nutzten, um die Truppen im langweiligen Garnisonsdienst kampfbereit zu halten.

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Den Highland Fling zu tanzen ist tatsächlich eine anspruchsvolle Körperübung. Wird er typischerweise sechsstufig gespielt, springt der Tänzer insgesamt 192 Mal verikal auf, während er gleichzeitig komplizierte  Beinarbeit leistet und die Muskulatur von Kopf bis Fuss beansprucht wird. Die Körperarbeit entspricht einem 1'500-Meter-Lauf oder vier Runden auf der Tartanbahn.

Ursprünglich war Highland Dancing eine reine Männersache. Im späten 19. Jahrhundert setzte sich aber ein 10jähriges Mädchen mit Namen Jenny Douglas in den Kopf, an einem Highland Dance-Wetbewerb teilzunehmen. Da dies reglementarisch nicht ausdrücklich verboten war, durfte sie auftreten. Der Schock für die Tänzer muss beträchtlich gewesen sein, sich mit einem kleinen Mädchen messen zu lassen! Die Kleine machte in der Szene grossen Eindruck, so dass bald Damen die Idee aufgriffen und es ihr gleich taten.

Strathspey

Traditional

Die ersten Highland-Tänzerinnen waren noch militärisch gekleidet und trugen die Haare zu einem hohen Knoten gesteckt, um während des ganzen Tanzes eine klare Sicht zu haben und eine stabile, gerade Gesichtshaltung zeigen zu können. Die Kleidung wurde fraulicher, der Dutt auf dem Kopf ist geblieben.

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Nach den beiden Weltkriegen begannen immer mehr Frauen zu tanzen. Sie sahen das als ihren Beitrag zur Pflege der schottischen Kultur an. Sowohl der Anteil der Tänzerinnen als auch ihre absolute Zahl sind Schottland, Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika in den letzten dreissig Jahren deutlich gestiegen.

Während das Dudelsackspiel eher eine Männerdomäne bleibt, ist im Highland Dancing in extremer Weise umgekehrt: rund 95% aller Highland Dancers sind heute Frauen.

Was ist ein Strathspey?

Strathspey ist der Name für einen traditionellen schottischen Tanz und die dazugehörige Musikform, welche ihren Ursprung im Nordosten des Landes hat, also im Tal des Flusses Spey – darum Strathspey.

Strathspeys weisen eine strenge Rhythmik mit vielen punktierten Noten aus. Daraus ergeben sich synkopierte Figuren, welche wiederholt und variiert werden. Sie werden Scotch Snap genannt und verleihen dem Strathspey seinen unverwechselbaren Schwung. In der Dudelsackmusik gehört der Strathspey zu einer eigenen Wettbewerbskategorie, March, Strathspey & Reel. Das Spieltempo an offiziellen Competitions ist realtiv tief: etwa 75 – 80 bpm für den Marsch, 115 – 120 bpm für den Strathspey und 78 – 84 bpm für den Reeel. In der Tanzmusik liegt das Tempo für einen Strathspy etwas höher und liegt bei etwa 124 bpm für den Highland Fling.

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