
Das Jahr 2023
Nondum ultimum sit
Berchtelischlapf!
Ins Jahr 2023 starteten wir stilvoll, und zwar mit einem kleinen Auftritt gleich am 2. Januar auf und im Munot. Gemeinsam mit dem Tambourenverein haben wir das "Bundes Contingent 1847" begleitet, die historische Formation des Unteroffiziersvereins Schaffhausen. Berchtelischlapf - drei Salven aus historischen Vorderladergewehren als der Neujahrsgruss an Bund, Kanton und Stadt.


Unser erster quasi-militärische Auftritt. Die technische Herausforderung bestand darin, als Gruppe den tiefen Temperaturen und der Feuchtigkeit zu trotzden. Das hat überraschend gut geklappt. Petrus war uns wohlgesinnt. Glücklicherweise war es mit rund 10° relativ warm. Ein spontaner Umzug durch Webergasse und Vorstadt, abgeschlossen von einem Apéro im Restaurant Falken rundeten den Morgen stimmungsvoll ab.

Unser Motto gefunden: Nondum ultimum sit
Das hervorragend organisierte 40-Jahre-Jubiläum der Glaronia Pipes & Drums am 13. Mai 2023 in Glarus war für uns Gelegenheit zum zweiten Auftritt der Free Pipers im Rahmen eines gesamtschweizerischen Pipe Band-Treffens - unser Highlight des Frühjahrs.
Der offizielle Teil des Anlasses begann mit einer Einzelparade jeder teilnehmenden Band. Mit fünf Pipern und Christian als Drummer stellten wir eine mittelgrosse Formation, Patrik wirkte als Pipe Major.

Jeder teilnehmenden Formation wurde ein lokaler Guide zugeteilt - tolle Idee. Unser Guide Walter lotste uns zur richtigen Zeit an die richtigen Orte, wusste, in welchen Restaurants Free Drinks winkten, schoss für uns Fotos und Videos - und war einfach charmant.
The Free Pipers of Schaffhausen in Glarus


Guide Walter und Pipe Major Patrik
Durch den Volksgarten
Atmosphärisches Highlight des Tages war natürlich die Parade der Massed Pipes & Drums durch Glarus. Vor Tausenden von begeisterten Zuschauern sorgten rund 200 Piper und Drummer für einen mächtigen Sound . Manch teilnehmender Musiker empfindet den Auftritt in einer Grossformation zunächst zwar eher als organisatorisches Chaos, am Ende bleibt aber immer ein toller Eindruck (und etwas Stolz, dabeigewesen zu sein.

Der Unterhaltungsabend im Schützenhaus brachte nochmals alle Teilnehmer zusammen - und einen erneuten Auftritt der Massed Pipes & Drums. 150 Musiker aus der ganzen Schweiz auf oder vor der Bühne - heftiges Erdbeben und tosender Orkan zugleich. Das muss man einfach erlebt haben!
Massed Pipes & Drums, Glarus

Beim Studieren des schön gemachten Festführers haben wir bemerkt, dass jede Pipe Band, genau so wie jeder schottische Clan, einen eigenen Slogan führt. Wir verstehen uns zwar nicht als Band, aber ohne eigenes Motto? Das geht gar nicht. Auf Vorschlag von Marc haben wir uns bald auf Nondum ultimum sit geeinigt. "Es soll nicht das Letzte sein". Oder frei vom Webmaster übersetzt: Einer geht noch, einer geht noch rein. Damit ist natürlich ein weiteres Musikstück gemeint; Honny soìt qui mal y pense - nein, das ist das dann schon wieder das Motto des englischen Hosenbandordens.

Als Schaffhauser sind wir natürlich stolz, quasi den Headliner des Abends gestellt zu haben: Irish Music mit Kerry the Dog, der Band unseres Mitgründers Marc. Er liess es sich nicht nehmen, schon am Nachmittag in unserer Einzelparade im vollen Outfit mitzumarschieren. Danke, Mark und Danke, Glaronia!
Kerry the Dog mit Marc an den Uillean Pipes
Basel Tattoo Parade 2023
Technisch gesehen wären die Auftritte in der Massed Pipes & Drums Formation der PBAS an der Basel Tattoo Parade eigentlich nicht besonders anspruchsvoll. Aber: das Tattoo findet Mitte Juli statt. Bei 33° über die Mittlere Brücke zu paradieren, ist dann doch nicht jedermanns Sache.
Das dankbare Publikum, die fröhliche Atmosphäre in der Gruppe und die grossartige Kulisse in Basel sind dann aber schon ein paar gute Gründe, mitzumachen. Schliesslich marschieren an der gleichen Veranstaltung auch die Pipes & Drums des 1st Btn, Royal Scots Dragoon Guards und des 4th Btn, Royal Regiment of Scotland, "The Highlanders" mit.


Für uns fünf Schaffhauser ein an Eindrücken reicher Tag. Und wer die Abendvorstellung des Tattoos besuchte, wurde zum Abschluss des wundervollen Tages auch noch kräftig begossen, denn zeitweise regnete es wie aus Kübeln. Einzig frieren brauchte niemand.

Summer Look für Roland, Christian, Hansruedi und Patrik

Am Fusse des Säntis...
Der Sommer 2023 wird als trocken und heiss in Erinnerung bleiben, In diesem Sinn bildete der Geburtstagsauftritt am Sonntag, 20. August, im Restaurant Hoher Hirschberg ob Appenzell einen würdigen Sommerabschluss. Auf rund 1000 Meter über mehr war der Hirschberg auch unser bisher höchstgelegene Auftrittsort.

Fünf Männder vor dem Säntis
In traumhaft schöner Umgebung, bei Kaiserwetter und in fröhlicher Stimmung einem 80jährigen Jubiliar eine Freude zu machen - das hat sehr gepasst. Alles Gute, Ruedi, und vielen Dank für die Einladung!


Im Restaurant Hoher Hirschberg, Appenzell
...und in Hallau
Kein Problem. Dass wir zum Umzug gleich in Fussballmannschaftsstärke auflaufen konnten - 7 Piper und 4 Drummer - hat uns selber etwas überrascht. Genau so überrascht waren die Festbesucher, die mit vielem, aber ganz sicher nicht einer Pipes & Drums Formation gerechnet hatten.
Die Freude des Publikums während des Umzuges und vor allem während den lokalen Platzkonzerten vor dem "Pöstli" war fast mit den Händen zu greifen! So soll es sein.
Wenn es eine Konstante gibt im Jahr 2023, an das wir uns besonders erinnern, so ist es das wunderbare Sommerwetter, welches uns bis in den Oktober begleitete.
Geplant war eigentlich nur, mit einer Kleinformation zum Ausklang des Hallauer Herbstfestes am Sonntag, 1. Oktober, die Gäste der schottisch dekorierten Pöstli Bar an der Hauptstrasse zu unterhalten. Daraus entwickelte sich eine offizielle Anfrage des OK, ob wir nicht am Festumzug teilnehmen möchten. Die Organisatoren fehlte nämlich mindestens eine zusätzliche Festmusik wegen eines Missverständnisses mit der ursprünglich eingeladenen Gastgemeinde Ossingen ZH.

Nicht alle Mitspieler in unserer Gruppe können der Musik gleich viel Zeit und Engagement widmen. Das ist für uns aber auch gar kein Problem, schliesslich nennen wir uns genau darum "The Free Pipers". Es bedingt vielleicht etwas mehr gegenseitigen Respekt als sonstwo, verlangt gute Planung und einen ernsthaften Probebetrieb. Und dann soll alles auch noch Spass machen. Ja, da haben wir uns etwas vorgenommen.
Im laufenden Jahr arbeiten wir zum einen weiter an unserem Grundrepertoir, zum andern wollen wir unser auftrittsfähiges Repertoir mit Tunes und Sets erweitern, die vielleicht nicht von jeder Pipe Band gespielt werden. Dies gemeinsam mit unseren neuen Drummers zu tun, ist eine besonderes Herausforderung.
Wir möchten uns musikalisch weiterentwickeln. Im nächsten Jahr steht gleich im Januar ein internationaler Workshop an, zu dem sich die Mehrheit unserer Gruppe angemeldet hat. Anschliessend werden sich für sechs aus unserem Kreis für mehr als ein halbes Jahr einem besonderen Projekt widmen, welches in einen grösseren überregionalen öffentlichen Auftritt münden wird. Dazu werden wir professionelles Coaching in Anspruch nehmen. Das wird spannend werden und wir erhoffen uns einen gewissen musikalischen Schub aus diesen Aktivitäten.